Haus der Naturpädagogik

Das Haus der Naturpädagogik im Wildpark Ludwigshafen-Rheingönheim wurde als ein Teil des Bildungsprojektes "Natur Pur" entwickelt und gebaut.

Das Haus der Naturpädagogik

Lernen im Auenwald

Das Haus der Naturpädagogik bietet vielfältige, naturbezogene Experimentier- und Erfahrungsmöglichkeiten für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter. Es werden natur- und umweltpädagogische Schulungen für Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrkräfte und andere pädagogisch Interessierte durchgeführt. Auch Angebote im Rahmen des Wildpark-Veranstaltungsprogramms, die für alle Wildparkbesucherinnen und -besucher offen sind, finden hier statt.

Das Haus der Naturpädagogik ist demnach:

  • Lern- und Erlebnisraum für Kindergarten- und Schulgruppen
  • Seminarort und Fortbildungsstätte
  • Kompetenzzentrum mit umfangreichem Materialangebot
  • Ausstellungsort
  • Sitzungsort für Umweltverbände, Initiativgruppen, Fördervereine und Arbeitsgruppen
  • Begegnungsstätte für Klein- und Großgruppen zum Sammeln von Umwelterfahrungen 
  • Veranstaltungsort und Veranstaltungshaus des Wildparks Rheingönheim

Der Lernort "Natur" ermöglicht ein ganzheitliches Lernen. Wenn Kinder schon früh bedeutungsvolle Erfahrungen mit der Natur machen und eine emotionale Beziehung zu ihr aufbauen können, verhalten sie sich bewusster und haben den Wunsch, die Natur zu achten und zu schützen.

Gebäude und Ausstattung

Der Gebäudekomplex befindet sich im Eingangsbereich des Wildparks und besteht aus zwei Häusern, die mit einem Steg verbunden sind. Im ersten Haus sind die Personalräume und die Kasse für die Wildparkbesucher*innen untergebracht.

Im zweiten Haus befindet sich ein großzügiger, lichtdurchfluteter Mehrzweckraum, der durch unterschiedliche Ebenen und Raumteiler gegliedert wird. Eine Büroinsel, die komplett eingerichtete Küchenzeile und das umfangreiche technische und pädagogische Medienangebot erlauben eine vielseitige Nutzung. Auf einer Empore können Matratzenlager für Übernachtungen eingerichtet werden. Eine Bestuhlung für 50 Erwachsene ist möglich, kleinere Tische und Stühle für Kinder sind ebenfalls vorhanden.

Das eingezäunte Außengelände des Hauses der Naturpädagogik enthält verschiedene naturpädagogische Lern- und Erlebnisbereiche für Kinder: Weidentipis, Steinpendel, Sinnenpfad, Handschwengelpumpe, Beete, Kompost, Wurmkasten, Rückzugsplätze, Klettermöglichkeiten, eine Laubkuhle, Klangobjekte und ein Backhaus.

  • Naturpädagogisches Konzept

    Naturpädagogik versteht Bildung als einen ganzheitlichen Vorgang. Neben spielerischem und forschendem Erkunden stehen die sinnliche Wahrnehmung, das kreative Gestalten, meditative Zugänge und das Experimentieren im methodischen Mittelpunkt.
    Naturpädagogik ist gelebte Pädagogik. Praxisorientiertes Lernen steht hier immer im Mittelpunkt. Naturerfahrungen gehören für viele Menschen heute nicht mehr zum selbstverständlichen Alltag dazu. Vor allem in städtischen Ballungsgebieten fehlen oft die direkten ursprünglichen Begegnungen mit und in der Natur. Allerdings sind diese gerade für Kinder von essenzieller Bedeutung. Die veränderte Lebenswirklichkeit von Kindern, gerade auch in der Umwelt- und Naturerfahrung, erfordert auch eine veränderte berufliche Qualifikation der pädagogisch Tätigen.

    Diese zwei Ebenen möchte das Haus der Naturpädagogik mit seinen Erlebnisbereichen im Außengelände miteinander vereinen. So werden sowohl Angebote für Kinder gemacht als auch Seminare und Fortbildungen für pädagogisch Tätige. Dabei herrscht aber kein straff einzuhaltender Plan vor, sondern viel Platz für das persönliche Interesse der Kinder.
     

  • Ziele der naturpädagogischen Arbeit

    Die Ziele der naturpädagogischen Arbeit werden mit Hilfe der thematischen Schwerpunkte "wachsen und werden", "hegen und pflegen", "Sinne", "Elemente", "Bewegungsanreize" und "naturnahes Wohnen" realisiert. Dies gilt sowohl für das Haus selbst als auch für die Erlebnisbereiche im Außengelände. Unser besonderes Anliegen ist, einen bewussteren, verantwortungsvolleren Umgang mit Lebewesen und der Umwelt zu initiieren. Damit ist letztlich auch ein bewussterer Umgang mit der eigenen Person verbunden. Die Auseinandersetzung mit der Natur, ihren Phänomenen und Prozessen hat positive Auswirkungen auf die gesamte Entwicklung der Kinder.

    Weitere Ziele:

    • Schulung der Sinne, Anregung der Fantasie, Stärkung des Selbstbewusstseins
    • Vermittlung von Werthaltungen und Schlüsselkompetenzen fachlicher, methodischer und sozialer Art Einschätzung und Handhabe der eigenen Fähigkeiten
    • Zeit und Raum geben für Naturbegegnung und Naturerlebnisse, Spiel und Bewegung, Basteln und Kreativität, Ruhe und Kommunikation
  • Erlebnisbereiche im Außengelände

    Den Bedürfnissen von Kindern entspricht es, vielfältige Bewegungsmöglichkeiten zu haben. Kinder müssen sich selbst erproben und erfahren, um eine eigene Identität aufbauen zu können. Dabei bietet ein vielseitig gestaltetes Außengelände mit Klettermöglichkeiten, Höhen und Tiefen, Hindernissen et cetera unzählige Erfahrungschancen. Kinder benötigen aber auch Rückzugsmöglichkeiten und Freiräume, in denen sie ungestört ihren eigenen Tätigkeiten nachgehen können. Experimentierfelder für eigene Versuche sind sowohl der Umgang mit Materialien wie beispielsweise Holz, Laub, Erde und Wasser als auch mit den Vorgängen in der Natur wie das Säen, Wachsen und Ernten. Diese Dinge sollten nicht nur beobachtet, sondern mit allen Sinnen selbst erlebt werden. Wichtig ist dabei nicht ein "perfektes" Ergebnis, sondern der Prozess des eigenen Handelns und die Verbundenheit mit dem Lebendigen und Stofflichen.

    Die Erlebnisbereiche im Außenbereich des Hauses der Naturpädagogik vereinen die oben beschriebenen Grundbedürfnisse der Kinder in den unterschiedlichen Bereichen. Neben zahlreichen Bewegungsmöglichkeiten und Bewegungsanreizen stehen der Umgang mit Naturmaterialien und das sinnliche Experimentieren in der Natur im Vordergrund. So repräsentieren beispielsweise die Weidentipis zusammen mit der Feuerstelle (Lehmofen) das Verlangen der Kinder nach Rückzug und Schutz. Die Kinder finden eine optimale Umgebung vor, in der sie ihrer Fantasie und ihrer Neugier freien Lauf lassen können.

    Gerade Kinder zwischen drei und sechs Jahren sind besonders sensibel für Neues. In diesem Alter werden Normen gesetzt, die späteres Verhalten entscheidend beeinflussen. Deshalb sollten Kinder so oft wie möglich nach draußen in die Natur gehen und Erfahrungen aus erster Hand sammeln - und das Haus der Naturpädagogik besuchen.

Fortbildungsangebote

Die Fortbildungsangebote im Haus der Naturpädagogik richten sich, soweit nicht anders angegeben, an pädagogische Fachkräfte in Kindertagesstätten. Sie werden in Kooperation mit verschiedenen Organisationen geplant und durchgeführt. Im Rahmen der Offensive Bildung - Erreichtes verstärken besteht im Projekt Natur Pur für teilnehmende KiTas die Möglichkeit, sich für individuell zugeschnittene Teamfortbildungen anzumelden.

Ziel: 
Naturpädagogik als programmatischen Bestandteil des Kita-Konzepts sichern, naturpädagogische Aktivitäten planen, Reflexion naturpädagogischer Themen

Inhalt: 
Inhalte nach individueller Absprache, zum Beispiel: Wie kann der naturpädagogische Ansatz konkret gestaltet und vom ganzen Team unterstützt werden? Wie können Themen vertieft, Erfahrungen ermöglicht und Aktivitäten umgesetzt werden? Wo besteht Bedarf zur Auffrischung von Naturwissen?

Kostenbeitrag pro Team
237 Euro (eintägig)
375 Euro (zweitägig)
 

Arbeitsmaterialien

Es ist für Kindertagesstätten und Schulen möglich, im Haus der Naturpädagogik Kisten mit Arbeitsmaterialien zu verschiedenen Themen auszuleihen. Selbstverständlich können die Kisten auch vor Ort eingesetzt werden.

Medienkisten zum Ausleihen

  • Wasser-Erlebnis-Koffer

    Der Koffer beinhaltet alle Materialien für einen Erlebnis-Parcours aus zehn Mitmachstationen rund um das Thema Wasser. Die Stationen bieten für Kinder im Alter zwischen sechs und elf Jahren einen erlebnisorientierten und spannenden Einstieg in die Welt der Gewässer. Es darf geforscht, experimentiert und bewertet werden.

    Mit dem Einsatz des Koffers wird selbstständiges, handlungsorientiertes, aber auch emotionales und sinnliches Lernen an themenbezogenen Stationen gefördert.

  • KlimaKiste

    Die Idee der KlimaKiste ist es, CO2-Einsparpotenziale an Schulen und Bildungseinrichtungen mit einfachen Mitteln sichtbar und nutzbar zu machen. Die KlimaKiste ist als eine Art Werkzeugkasten gedacht und enthält Messgeräte, Informationsmaterialien und Arbeitsmaterialien wie Lernwerkstätten und Kopiervorlagen.

    Der ursprüngliche Inhalt dieser Kiste wurde ergänzt durch Materialien, die für das Verständnis von Wetter und Klima, Treibhauseffekt, Energie und Klimawandel hilfreich sind. Die Kiste ist vor allem für den Einsatz in der Grundschule geeignet, bietet aber auch Anregungen und Arbeitsmaterial für Kindertagesstätten.

  • Naturforscherkoffer

    Das Wildpark-Team hat einen handlichen Materialienkoffer für kleine "Naturforscher" zusammengestellt. Der Koffer enthält übersichtlich geordnet Arbeitsblätter und Materialien für zehn Lernstationen in der freien Natur. Die Lernstationen sehen ein selbständiges Arbeiten in kleinen Forscherteams vor und sind an einem Vormittag zu bewältigen. Themen: Farben und Geräusche in der Natur, Tarnung, Bäume, Todholz, Bodentiere, Zersetzung. Zielgruppe: 3. bis 5. Klasse und Hort.

  • mec-Medienbox

    Die mec-Medienbox enthält zehn altersgerechte Medien-Produkte, wie Bilderbücher, Vorlese- und Sachbücher, Hörbücher, Kinderfilm, Lern- und Spielsoftware. Zudem sind in der Box die mec-Handreichung "Erlebniswelt Medien - Tipps und Materialien für den kreativen Medieneinsatz in der Kita", eine Art Medien-Rezeptbuch, und eine Broschüre zur Herstellung von eigenen Trickfilmen mit Kindern sowie eine Handreichung zum Thema "Computerarbeit in der Kita".

    Mit den mec-Angeboten können Erzieher und Erzieherinnen Medienkompetenz erwerben und durch spielerische und altersgruppenspezifische Medienprojekte die Kita zu Orten frühkindlicher Medienbildung werden lassen.

Nutzung des Hauses

Das Haus der Naturpädagogik kann von Kindertagesstätten und Schulen, aber auch von privaten Personen genutzt werden. Zudem werden im Haus Workshops und Seminare für Fach- und Lehrkräfte an Kindertagesstätten und Grundschulen sowie andere pädagogisch Interessierte angeboten.

Nutzung von Kindertagesstätten und Schulen

Kindertagesstätten und Schulen können das Haus für jeweils vier beziehungsweise acht Stunden buchen – für Kindertagesstätten und Schulen deren Träger die Stadt Ludwigshafen am Rhein ist, besteht außerdem die Möglichkeit im Haus der Naturpädagogik zu übernachten. Das Programm wird von den Nutzergruppen selbst ausgearbeitet, die fachliche Leitung des Hauses steht bei Bedarf bei der Planung gerne beratend zur Seite

Möglich sind folgende Nutzungsvarianten

  • Ausflüge mit Kindern:
    Das umfangreiche Literatur, Spiel- und Bastelmaterial sowie der Erlebnisbereich im Außengelände können genutzt werden. Ideal ist die Verknüpfung mit einem Aufenthalt im Wildpark.
  • Naturpädagogische Projekttage der Kitas und Grundschulen
    Gemeinsame Projekttage von Kita und Grundschule zur Gestaltung des Übergangs
    Übernachtungen mit Kindergruppen der städtischen Einrichtungen im Rahmen naturpädagogischer Projektarbeit
  • Teamsitzungen und Studientage für Kollegien der Kindertagesstätten und Schulen
    Für die Nutzung des Hauses in Eigenregie werden Kostenbeiträge erhoben.

Nutzung für Privatpersonen, Vereine und Firmen

Es ist möglich, das Haus der Naturpädagogik für private Veranstaltungen wie Geburtstage, für Veranstaltungen von Vereinen und für Firmenfeiern, Seminare sowie Workshops im beruflichen Kontext zu buchen. Die Nutzung ist kostenpflichtig. Reservierungen sind bis spätestens vier Wochen im Voraus anzumelden.

Kosten

Für die Nutzung des Hauses in Eigenregie werden je nach Zeitraum folgende Nutzungsentgelte erhoben:

  • Grundmiete
  • Nutzung für 4 Stunden: 120 Euro
  • Nutzung für 8 Stunden: 240 Euro
  • zuzüglich 65 Euro Nebenkosten (Reinigung, Energie, Wasser)
    zuzüglich einer Parkeintrittspauschale von 1,50 Euro für jede Person über sechs Jahren.
  • Bei einer Übernachtung (nur für Kindertagesstätten und Schulen möglich, deren Trägerin die Stadt Ludwigshafen am Rhein ist) fällt pro Person eine Übernachtungspauschale von 4 Euro an.
  • Optional kann ein Moderationspaket, das Beamer, Leinwand, Flipcharts, Stellwände und Moderationskoffer beinhaltet, für ein Entgelt in Höhe von 50 Euro pro Veranstaltung hinzugebucht werden.
  • Optional können Bierzeltgarnituren als Sitzmöglichkeit im Garten hinzugebucht werden. Ohne Aufbau buchbar für 5 Euro pro Garnitur, mit Aufbau buchbar für 7,50 Euro pro Garnitur.

Buchung

Um das Haus der Naturpädagogik zu buchen ist das Ausfüllen des Online-Nutzungsantrages erforderlich. Nach der Terminbestätigung erhalten Sie den Mietvertrag sowie die Rechnung per Post. Bei Fragen stehen die Mitarbeitenden des Sekretariats gerne zur Verfügung.

Stadt Ludwigshafen am Rhein
Wirtschaftsbetrieb Ludwigshafen (WBL)

Eigenbetrieb der Stadt Ludwigshafen am Rhein

Grünflächen und Friedhöfe

Neuhöferstraße 48
67065 Ludwigshafen

Wildparkbüro
Telefon: 0621 504-3380
Telefax: 0621 504-3779
E-Mail: wildpark@ludwigshafen.de

Postadresse:
Stadt Ludwigshafen am Rhein
Wirtschaftsbetrieb Ludwigshafen (WBL)
Bereich Grünflächen und Friedhöfe
Bliesstraße 10
67059 Ludwigshafen


Öffnungszeiten

November bis Januar: 9 Uhr bis 17 Uhr
Februar, März und Oktober: 9 Uhr bis 18 Uhr
April bis September: 9 Uhr bis 19 Uhr
Letzter Einlass ist 1 Stunde vorher.

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